Wundversorgung

Ein Einblick in die Kunst der Heilung

Die Pflege eines geliebten Menschen, der mit chronischen Wunden kämpft, ist eine anspruchsvolle und emotionale Aufgabe. Oft spielen hier Angehörige eine zentrale Rolle und können viel zur Heilung und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Alles Clara Beraterin und diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Brigitte gibt einen Einblick in die Wundversorgung und zeigt wie Angehörige sinnvoll unterstützen können.

Brigitte ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin bei dem Hilfswerk Steiermark und Beraterin bei Alles Clara.

Was ist eine Wunde? 
Wunden entstehen durch die Beschädigung von Haut, Schleimhäuten oder Gewebe. Akute Wunden wie Schnitte oder Verbrennungen heilen in der Regel innerhalb von drei Wochen. Chronische Wunden hingegen, oft durch Krankheiten wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen bedingt, können über lange Zeit bestehen bleiben und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Chronische Wunden können von Angehörigen meist nicht mehr allein versorgt werden, da hierfür professionelle Kenntnisse in der Wundversorgung und den Wundphasen erforderlich sind.

Die zentrale Rolle der Angehörigen in der Wundversorgung 

Pflegende Angehörige können durch gezielte Unterstützung den Heilungsprozess fördern. Dies beginnt mit der richtigen Pflege der Wunde: Reinigung, die Nutzung passender Wundauflagen und die Einhaltung hygienischer Standards sind entscheidend.

Auch das Verständnis der Wundheilungsphasen (Reinigungs-, Reparatur- und Wiederaufbauphase) hilft, die Pflege besser zu koordinieren.

Herausforderungen bei chronischen Wunden 

Chronische Wunden belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die pflegenden Angehörigen. Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen und der Verlust an Lebensqualität durch Isolation, Scham und finanzielle Belastungen stellen häufig auch für die Angehörigen eine emotionale Belastung dar. Es ist wichtig, hier auf psychosoziale Unterstützung und offene Gespräche zu setzen.

Positive Einflussfaktoren – was Angehörige tun können:

  • Hautpflege und Hygiene: Bei der Hautpflege helfen und auf medizinisch empfohlene Produkte achten.
  • Ernährung und Bewegung: Für eine ausgewogene Ernährung und moderate Bewegung sorgen, soweit möglich.
  • Schmerzmanagement: Sicherstellen, dass eine adäquate Schmerztherapie erfolgt.
  • Emotionale Unterstützung: Verlässliche Unterstützung bieten und zur sozialen Interaktion ermutigen.

Medizinische Hauskrankenpflege – eine wertvolle Unterstützung 

Um pflegende Angehörige zu entlasten, kann die medizinische Hauskrankenpflege eine große Hilfe sein. Sie ermöglicht es, dass Betroffene in ihrer häuslichen Umgebung versorgt werden, und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wundversorgung, Injektionen oder Infusionen von geschultem Fachpersonal übernommen werden.

Die Antragstellung erfolgt über den Hausarzt, und auch Pflegegeld kann eine finanzielle Unterstützung bieten.

Einbeziehung von Fachkräften und zusätzliche Angebote 

Pflegekräfte sind häufig der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität. Sie unterstützen nicht nur medizinisch, sondern bieten auch psychosoziale Begleitung und beraten Angehörige zu Hilfsmitteln und Pflegeoptionen. Gesprächstherapien oder gemeinsame Aktivitäten können helfen, die Isolation zu durchbrechen und Hoffnung zu schaffen.

Pflegende Angehörige leisten oft maßgebliche Arbeit in der Wundversorgung. Mit der richtigen Unterstützung – sei es durch Fachkräfte, finanzielle Hilfen oder emotionale Begleitung – können sie die Heilung ihrer Lieben erleichtern und gleichzeitig ihre eigene Lebensqualität bewahren.

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