Festlichkeit und Pflege

Wie man Weihnachten gemeinsam genießen kann

Die Weihnachtszeit birgt besondere Herausforderungen, wenn man sich um eine pflegebedürftige Person kümmert. Viktoria, Klinische und Gesundheitspsychologin bei der Caritas und Beraterin bei Alles Clara, teilt wertvolle Einblicke und Ratschläge, um diese festliche Zeit trotz aller Anforderungen harmonisch und erfüllend zu gestalten:

Viktoria ist Klinische und Gesundheitspsychologin bei der Caritas und Beraterin bei Alles Clara.

Die Weihnachtszeit und das Weihnachtsfest mit einer pflegebedürftigen Person zu verbringen, kann sehr herausfordernd und auch stressig sein. Mit der richtigen Planung kann es jedoch eine schöne Zeit sein, die miteinander verbracht wird, um wertvolle Erinnerungen zu schaffen.

Im Folgenden möchte ich ein paar Tipps geben, wie man die Vorweihnachtszeit und das Fest gestalten könnte, damit es allen Beteiligten möglich ist, die Festtage zu genießen.

  1. Gemeinsame Rituale finden: Einfache Aktivitäten, die Freude bereiten und nicht zu anstrengend sind, können besonders wertvoll sein (z.B.: gemeinsam singen, vorlesen, Fotos ansehen). Sich besondere Momente bewusst zu schaffen, bereichert die Weihnachtszeit und sorgt für eine besondere Stimmung.

Vorlesen kann ein schönes Ritual in der Weihnachtszeit sein.

  1. Die Pflege auf mehrere Personen verteilen: Wenn es möglich ist, sollten viele Familienmitglieder mithelfen. So kann die Hauptpflegeperson entlastet werden und auch Entspannung und Besinnung erleben.
  2. Pausen planen: Auch in der Weihnachtszeit ist es sehr wichtig, regelmäßige Pausen einzuplanen. Solche Auszeiten sollten nicht als Luxus angesehen werden, sondern als eine Notwendigkeit. Schon eine kurze Pause bringt Entspannung und somit neue Energie.

Pausen sind notwendig, um wieder Energie zu sammeln.

  1. Gefühle offen kommunizieren: Besonders in der Weihnachtszeit können intensive Gefühle hochkommen. Pflegenden Angehörigen kann ich nur empfehlen, offen über diese mit vertrauten Personen zu sprechen. So können Sorgen geteilt und etwaige Probleme gemeinsam gelöst werden.
  2. Das „Unerwartete“ einplanen: Pflegende Angehörige wissen aus Erfahrung, dass oft Dinge nicht so durchführbar sind, wie geplant. Ist also eine geplante Aktivität zu anstrengend, sollte man spontan auf eine andere zurückgreifen. Sich diese Möglichkeit im Hinterkopf zu bewahren, kann dazu beitragen, die Feierlichkeiten etwas entspannter zu sehen.
  3. Abstand von unrealistischen Erwartungen nehmen: Die Pflege von Angehörigen bringt besondere Herausforderungen mit sich, und das Weihnachtsfest kann dennoch besinnlich und bedeutungsvoll gestaltet werden, auch wenn nicht alles perfekt nach Plan läuft.

Manchmal läuft nicht alles nach Plan, aber auch das ist in Ordnung.

  1. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Viele Pflegedienste bieten auch an den Weihnachtsfeiertagen ihre Unterstützung an. Diese freie Zeit kann dann von den Angehörigen genutzt werden, um sich ihren eigenen Bedürfnissen zu widmen und um Kraft zu schöpfen.

Pflegende Angehörige können versuchen, die kleinen Momente zu genießen, welche sehr erfüllend sein können. Es ist auch völlig in Ordnung, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen. Weihnachten muss nicht perfekt sein, es darf auch einfach und im eigenen Tempo sein.
Am wichtigsten ist, dass Weihnachten nicht von Perfektion, sondern von Wärme und Liebe geprägt ist.

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