Alle Jahre wieder grüßt der Druck

So kannst du Neujahrsvorsätze besser gestalten

Dieser Artikel wurde von Yvonne, einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Beraterin bei Alles Clara, verfasst. Yvonne teilt wertvolle Einblicke und praktische Tipps für pflegende Angehörige, um das neue Jahr mit mehr Selbstfürsorge und Unterstützung zu beginnen. Ihre Ratschläge helfen dabei, realistische und erfüllende Neujahrsvorsätze zu setzen und den Druck zu minimieren, der oft mit diesen Vorsätzen einhergeht.

Yvonne ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Beraterin bei Alles Clara.


Silvester-Vorsätze sind eine weit verbreitete Tradition, bei der Menschen am Ende des Jahres Ziele für das kommende Jahr setzen. Schon die alten Römer machten sich zum Jahreswechsel neue Vorsätze, um etwa schuldenfrei ins neue Jahr zu starten.

Vorsätze sind oft von dem Wunsch getrieben, sich selbst zu verbessern oder neue, positive Gewohnheiten zu entwickeln. Obwohl Neujahrsvorsätze ein Symbol für einen Neuanfang und Veränderung sind, können sie auch einen erheblichen Druck erzeugen. Viele Menschen, ob jung oder alt, setzen sich zu hohe oder unrealistische Ziele, die sie unter Zeitdruck setzen. Zum Beispiel, sofort nach dem Jahreswechsel eine radikale Ernährungsumstellung, mehr Zeit für die Familie oder ein rigoroses Fitnessprogramm zu beginnen. Wenn diese Ziele nicht sofort erreicht werden, kann das zu Enttäuschung und Frustration führen.

Obwohl Neujahrsvorsätze ein Symbol für einen Neuanfang und Veränderung sind, können sie auch einen erheblichen Druck erzeugen.

Gerade in den sozialen Medien sieht man oft, wie andere Menschen ihre Vorsätze scheinbar erfolgreich umsetzen – das kann dazu führen, dass man sich selbst unter Druck setzt, ebenfalls zu glänzen und erfolgreich zu sein. Dieser Vergleich kann den Eindruck erwecken, dass man „etwas falsch macht“, wenn man seine Vorsätze nicht genauso schnell oder perfekt umsetzt. Wenn Vorsätze nicht eingehalten werden, fühlen sich viele Menschen schuldig oder enttäuscht von sich selbst. Das Gefühl, „gescheitert“ zu sein, kann den Druck verstärken, noch mehr an sich zu arbeiten und die eigenen Ziele zu erreichen.

Das ständige Streben nach Perfektion und Selbstoptimierung kann zu einem inneren Druck führen. Besonders in einer Zeit, in der persönlicher Erfolg und Leistungsfähigkeit stark betont werden, kann dieser Druck überwältigend wirken.

Der Vergleich mit anderen auf Social Media kann Druck machen und den Eindruck erwecken, dass man „etwas falsch macht“, wenn man seine Vorsätze nicht genauso schnell oder perfekt umsetzt.

Wichtig ist daher, sich realistische Ziele zu setzen und Schritt für Schritt Erfolg bei der Umsetzung der Vorsätze zu haben. Vor allem müssen diese im Einklang mit der eigenen Lebenssituation stehen, anstatt drastische Veränderungen anzustreben. Perfektionismus kann die Freude an der Umsetzung von Vorsätzen verderben. Es ist wichtig zu erkennen, dass niemand perfekt ist und es in Ordnung ist, auch mal Fehler zu machen.

Silvester-Vorsätze können eine großartige Gelegenheit sein, sich selbst zu motivieren und Veränderungen zu initiieren. Allerdings sollte der Druck, den man sich selbst macht, realistisch und gesund bleiben. Der Jahreswechsel sollte als Chance gesehen werden, sich auf positive Veränderungen einzulassen – ohne sich selbst unnötig zu überfordern.

Silvester-Vorsätze können eine großartige Gelegenheit sein, sich selbst zu motivieren und Veränderungen zu initiieren

Neujahrsvorsätze für pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Hier sind einige spezifische Neujahrsvorsätze, die helfen können, das neue Jahr ausgeglichen und mit Motivation zu gestalten:

  • Mehr Selbstfürsorge: Sich selbst Zeit und Raum für Erholung und Entspannung zu nehmen, ist unerlässlich. Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch gut für andere sorgen.
  • Unterstützung annehmen: Hilfe anzunehmen, fällt vielen schwer, wird aber oft zu wenig getan. Unterstützung von Freunden, Familie oder professionellen Pflegediensten anzunehmen, kann den Alltag erheblich erleichtern.
  • Soziale Kontakte pflegen: Der Austausch mit Gleichgesinnten, Freunden und Familie ist wichtig, um sich nicht isoliert zu fühlen. Soziale Kontakte können emotionale Unterstützung bieten und helfen, den Alltag zu bewältigen.
  • Sich weiterbilden: Kurse und Weiterbildungen, wie Demenzkurse oder Basis Altenpflege, können wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die den Umgang mit Pflegebedürftigen erleichtern.
  • Grenzen setzen: Die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, ist entscheidend. Es ist in Ordnung, auch mal „Nein“ zu sagen und sich selbst Pausen zu gönnen.

Diese Neujahrsvorsätze haben das Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Aufgaben einer Person mit Pflegeverantwortung und ihrem Wohlbefinden zu finden, sodass sie das neue Jahr mit mehr Zuversicht und Energie angehen können.

Gutes Neues Jahr!

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