In diesem Artikel beantwortet Yvonne, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Beraterin bei Alles Clara, eine fiktive Anfrage einer Ratsuchenden. Sie teilt ihre Expertise und Ratschläge rund um die Diagnose Parkinson. Yvonne zeigt, welche Schritte Angehörige und Betroffene gemeinsam unternehmen können, um die Lebensqualität bestmöglich zu verbessern.

Yvonne ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin bei der Diakonie de La Tour und Beraterin bei Alles Clara.
Fiktive Anfrage einer Ratsuchenden:
„Liebe Yvonne,
Bei meinem Mann wurde diese Woche Parkinson diagnostiziert. Er ist erst Anfang 50, die Diagnose hat uns wie aus heiterem Himmel getroffen. Ich tue mir so schwer abzuschätzen, was das für ihn und uns nun bedeutet und wie ich ihn mit dieser Diagnose gut unterstützen kann. Kannst du mir helfen?
Die Antwort von Yvonne:
ich kann absolut verstehen, wie überwältigend und schockierend die Diagnose Parkinson für Sie und Ihren Mann sein muss, besonders in so jungem Alter. In dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Sie Ihren Mann als Partnerin und Unterstützerin begleiten. Es ist normal, in dieser Situation besorgt und unsicher zu sein, aber es gibt Schritte, die Sie gemeinsam unternehmen können, um diese Herausforderung zu bewältigen und das Beste daraus zu machen. Denkt daran, dass Parkinson zwar eine anspruchsvolle Diagnose ist, aber mit der richtigen medizinischen Betreuung, Unterstützung und einem liebevollen und positiven Umfeld könnt ihr den gemeinsamen Weg bewältigen. Die Unterstützung, die Sie Ihrem Mann anbieten, ist von unschätzbarem Wert und kann dazu beitragen, dass Sie diese Herausforderung gemeinsam meistern. Seid geduldig und mitfühlend und sucht Unterstützung von Fachleuten, um euch in diesem Prozess begleiten zu lassen.
Morbus Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen im Mittelhirn sukzessive absterben. Typische Symptome sind Zittern (Tremor), Bewegungsarmut (Akinese) und Muskelstarre (Rigor). Bei einer Parkinson-Erkrankung gibt es verschiedene Maßnahmen und Strategien, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern.
Hier sind einige Tipps, die ich dir und deinem Mann gerne mitgeben möchte:
- Sucht einen erfahrenen Neurologen oder Neurologin, einen Facharzt oder eine Fachärztin für Parkinson auf, die auf die Behandlung der Krankheit spezialisiert ist. Regelmäßige Untersuchungen und eine angemessene medizinische Betreuung sind wichtig, um die Symptome zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
- Regelmäßige Bewegung ist für Parkinson-Patienten besonders wichtig, da sie die Mobilität und Muskelsteifheit verbessern kann. Physiotherapie kann dazu beitragen, die Beweglichkeit zu erhalten und vor allem das Gleichgewicht zu stärken.
- Eine Ergotherapie kann dabei helfen, die Selbstständigkeit im Alltag zu verbessern bzw. zu erhalten.
- Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um die Gesundheit zu unterstützen. In einigen Fällen können spezielle Ernährungsanpassungen bei eventuellen Schluckbeschwerden notwendig sein.
- Stress kann die Symptome manchmal verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga, Atemübungen oder Meditation können sehr hilfreich sein.
- Auch die sozialen Kontakte sind sehr wichtig. Nehmt an Aktivitäten teil. Die Unterstützung der Gemeinschaft kann das Wohlbefinden steigern und man fühlt sich nicht allein.
- In vielen Fällen können Hilfsmittel wie Gehhilfen, rutschfeste Unterlagen oder andere Anpassungen im häuslichen Umfeld sehr hilfreich sein und die Sicherheit und Selbstständigkeit erhöhen.
- Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen bietet eine Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.
Jeder Parkinson-Patient ist einzigartig. Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Parkinson individuell auf die Bedürfnisse und den Verlauf der Krankheit abgestimmt sein muss. Das Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und den Alltag so gut wie möglich zu bewältigen.
Alles Liebe,
Yvonne
Parkinson in Österreich – eine Übersicht:
Daten | Information | Quelle |
---|---|---|
Betroffene Personen | In Österreich leben rund 25.000 Menschen mit Parkinson. | Österreichische Parkinson-Gesellschaft |
Diagnosealter | Parkinson wird typischerweise nach dem 60. Lebensjahr diagnostiziert. | Österreichische Parkinson-Gesellschaft |
Inzidenzrate | Die Inzidenzraten liegen zwischen 0,5 und 1,6 pro 1.000 Personenjahre. | Österreichische Parkinson-Gesellschaft |
Frühsymptome | Vor den klassischen Symptomen können nicht-motorische Symptome wie chronische Verstopfung, Depressionen und Störungen des Traumschlafs auftreten. | Österreichische Parkinson-Gesellschaft |
Neue Diagnosemethoden | Früherkennung mittels Video-Analyse und maschinellem Lernen. | Österreichische Parkinson-Gesellschaft |